Umstieg auf Linux
2025-02-23: Vorbereitung LPD2025.1 und evtl. zusätzlich geplante Installationsparties.
Umstieg von MS-Windows auf Linux
Ziel dieser Seite: Möglichst verständlich und knapp alle Punkte zu behandeln. Details zu den einzelnen Punkten, sollen dann bei Bedarf als Link referenziert werden.
Nomenklatur und weiterführende Links dazu (einfach mit der Mittleren Maustaste auf den Begriff klicken um ihn in einem neuen Fenster zu öffnen):
- Betriebssystem = MS Windows, Linux, MacOS und andere
- PC = Notebook bzw. Laptop oder Desktop PC
- Desktop = Unter MS Windows oder MacOS die Grafische Bedienoberfläche
- CPU (Prozessor bzw. Recheneinheit) = hier ist bei uns vor allem die auf der x86-Architektur basierte Intel- bzw AMD-CPUs mit 32bit- oder 64bit-Architektur
Hier findest Du einen Leitfaden wie man am besten von Windows (aber auch Mac und anderen Betriebssystemen) auf Linux umsteigst. Dabei gehen wir hier im wesentlichen nur auf sogenannte x86-Computer ein (also solche die man in der Regel mit Windows vorinstalliert bekommt und eine Intel- oder AMD-CPU beinhalten). Prinzipiell läuft Linux auch auf Geräten mit anderen CPUs, wie z.B. von ARM (egal, ob dort Windows oder was anderes drauf installiert war), aber darauf soll hier nicht weiter eingegangen werden, da hier teilweise andere und zusätzliche Arbeitsschritte notwendig sind.
Warum? – Vorteile von Linux
Vor- und Nachteile sind auch immer abhängig von persönlichen Vorlieben. Deshalb gibt es auch nie die für alle passende Distribution.
Hier aber ein paar öfter und auch von Experten bestätigte Punkte:
- Datenschutz-konform! = Es werden keine Daten ungefragt übertragen (siehe z.B. hier)
- Kein Cloud-Zwang! = Man kann zwar verschiedene Cloud-Anbieter in Linux integrieren, muss es aber nicht und kann diese auch frei wählen
- Unterstützung alter Geräte! Es werden auch alte, leistungsschwache Geräte unterstützt und laufen mit Linux meist deutlich flotter (siehe auch c't: "Alte Hardware mit Linux wiederbeleben"
- Die Bedienerführung und viele Programme, ändern sich bei Updates lange nicht so stark wie das z.B. bei Microsoft der Fall ist (meist muss man sogar moderne Bedienkonzepte aktiv Manuell aktivieren wie z.B. bei libreOffice)
Wichtig: Eine Umstellung auf Linux, erfordert auch immer eine mehr oder weniger große Umstellung auf neue Anwendungsprogramme (heute auch Apps oder Applikationen genannt)! Diese ist aber meist nicht viel größer wie ein Wechsel auf eine neue "Haupt"-Version .
Achtung: Linux ist weder ein MS Windows Nachbau und wird auch nicht dafür entwickelt besonders ähnliche Abläufe zu haben. Es ist letzten Endes von Freiwilligen und Firmen für Ihre eigenen Bedürfnisse Entwickelt. An einigen stellen ist die Funktionalitäten und Bedienkonzepte deutlich besser als bei MS Windows, bei anderen auch deutlich schlechter.
Hintergrund Information: MS Windows 11 hat einige Bedienkonzepte insbesondere von KDE aber auch GNOME übernommen!
Wie fange ich an?
Hier einfach mal ein Hinweis auf einen Erfahrungsbericht von Holger; für den Anfänger gut nachvollziehbar und mal kurz in die Materie eintauchend: Linux: Warum wechseln?. Und weiter ein Video, vom gleichen Autor, welches auf obigem Link basiert: LinuxPresentationsDay 2021.1 – Linux: Warum wechseln?.
Zur Vorbereitung, ist es hilfreich, einige Informationen zu sammeln und wenn möglich zu Notieren:
- Was für ein PC möchte ich umstellen (Grobes alter, Typ wie: Desktop-PC oder Notebook, sowie detailliere Information wie Hersteller, Gerätebezeichnung, genaue Typbezeichnung und evtl. Seriennummer um einfacher Informationen zum Gerät zu finden)
- Welche Anwendungsprogramme nutze ich (neben Webbrowser, Email-Programm und Office sollten möglichst alle sonst noch verwendeten Programme erfasst werden)
- Wie oft und wie "professionell" nutze ich sie (das kann dazu genutzt werden, um die Auswahl der Alternativen zu erleichtern)
- Welches Zubehör soll an dem PC angeschlossen werden (Drucker, Scanner, Spezialgeräte wie Smartwatches oder Smartphones, usw.)
- Möglichst alle genutzten Arbeitsabläufe auflisten, die man auch weiterhin am Gerät durchführen möchte (damit man sich ein Gesamtbild machen kann)
Mit diesen Informationen können die Spezialisten bei unserem LUG-VS Linux Treffen dann entsprechende Hilfestellungen geben.
Wichtig: nicht für alle, vor allem neue Geräte, gibt es "schon" Linux Unterstützung! Es ist allerdings auf moderneren PCs möglich, das bisherige MS Windows in einer so genannten Virtuellen Umgebung unter Linux mit oder ohne Internetzugang weiter zu benutzen.
Alternativen zu unter dem bisherigen MS Windows verwendeten Anwendungsprogrammen
Hat man im vorherigen Punkt, alle Vorbereitungen abgeschlossen, kann man sich bereits nach alternativen Programmen umschauen und – sofern angeboten – schon unter dem aktuellen System installieren, testen und sogar umstellen wenn man das Richtige gefunden hat.
Auf der Anwendungsprogramme-Seite haben wir dazu einige Lösungen aufgezählt und werden dort auch auf weitere Seiten referenzieren die detailliertere Übersichten Bilden.
Hinweis: Linux-Distributionen bringen immer eine Softwareverwaltung (auch Paketverwaltung ähnlich dem Google Playstore) mit, in der es einfach möglich ist, eine passende Software auszuwählen und zu installieren.
Tipp: Insbesondere Anfängern raten wir davon ab, Anwendungsprogramme aus anderen Quellen wie der Integrierten Paketverwaltung zu installieren. Auch das hinzufügen anderer Paketquellen ist nur in sehr seltenen fällen zu empfehlen, da sie zu so genannten Abhängigkeits-Problemen beim erscheinen von neuen Versionen führen kann!
Vor dem Umstieg - Datensicherung!!!
Als nächster Punkt kommt nun eigentlich der wichtigste Punkt. Da man so zusagen jetzt sein "Zuhause" für seine Daten tauscht, müssen diese wie auch bei einem normalen Umzug "verpackt" und "gesichert" werden.
Dazu sollte man eine idealer weise mindestens gleich großen externen Speicher verwenden. Dabei kann es sich um eine zusätzliche internen oder externen Massenspeicher (z.B. zusätzliche nicht benutzte 3.5" SATA Festplatte, USB-Speicherstick, USB-Festplatte oder auch NAS (Network Attached Storage) bzw. Sonstiger Netzwerkspeicher handeln.
Dabei sind folgende wesentliche Punkte zu beachten:
- Es sollte einmal möglichst "alles" so gesichert werden, dass man sein System möglichst komplett wieder herstellen kann (z.B. das in Windows integrierte Sicherungs-Funktion (auch Backup genannt) oder ein separates Programm handeln)
- Alle wichtigen und vor allem persönliche Daten wie Dokumente, Bilder, Musik, Videos und vieles mehr, sollten ein zweites mal idealerweise als normale, einfache Kopie gesichert werden, so dass man später von Linux oder einen anderen Gerät darauf zugreifen kann
- Die gesicherten Daten sollten auf jeden Fall noch mal geprüft werden, ob sie fehlerfrei kopiert wurden und ob sie auch nach einem Neustart und / oder auf anderen Gerät lesbar sind (z.B. auf einem anderen PC oder dem gleichen PC nachdem man diesen aus und wieder eingeschaltet wurde)
Hinweis: Da insbesondere günstige USB-Speicher, nicht durch hohe Zuverlässigkeit glänzen und schon mal bei großen mengen an Kopierten Daten kaputt gehen, ist die zweite Kopie zumindest der Wichtigen Daten zu empfehlen.
Wahl der Linux-Distribution und des Desktop (Look & Feel)
Im Gegensatz zu MS Windows oder anderen Kommerziellen Betriebssystemen, gibt es bei Linux nicht nur eine Lösung. Sondern eine Vielzahl von verschiedenen so genannten Desktop Umgebungen welche im wesentlichen das Bedienerinterface sind, als auch so genannte Distributionen, welche die diesen Desktopumgebungen, das darunter liegende Linux Grundsystem als auch die direkt installierbaren Programme ausliefern.
Grundsätzlich kann sich jeder selber eine Distribution seiner Wahl und den bevorzugten Desktop aussuchen. Dazu gibt es hinreichend viele Seiten die diese Auswahl unterstützen. Außerdem besteht natürlich immer die Möglichkeit sich ein so genanntes "Live Linux" auf einen USB-Speicher Stick oder in einer so genannten Virtuellen Maschine zu installieren und vorher auszuprobieren.
Allerdings können die freiwilligen Helfer unserer LUG-VS nicht alle möglichen Systeme unterstützen. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, eine Vorauswahl zu treffen, die sich an denen bei uns eingesetzten Distributionen orientiert und unserer Meinung einen guten und einfachen Umstieg gewährleistet. Da es aber je nach Nutzungsprofil und Intensität sowie Wissensstand des Umsiedlungswilligen Unterschiede gibt, haben wir drei Lösungen vorausgewählt.
Von der LUG-VS unterstützte und empfohlene Distributionen und Desktopumgebungen:
- Für unerfahrene Wenig-Nutzer: Linux Mint (LMDE) mit Cinamon Desktop (bevorzugt Debian Edition)
Wird als die Umsteigerdistribution gehandelt, verwendet aber mit dem "Cinamon" Desktop einen guten aber durchaus auch weniger Verbreiteten Desktop, der allerdings auch auf alter, leistungsschwacher Hardware noch flott arbeitet.
Sie kommt aber bei Professioneller Nutzung aus unserer Sicht schon mal an seine grenzen und bietet nicht ganz so aktuelle Anwendungsprogramme wie die nachfolgend aufgeführten alternativen. - Für Normalnutzer: TuxedoOS mit KDE-Desktop
Ist eigentlich von der Firma Tuxedo für seine Linux PCs insbesondere für Firmen entwickelt worden. Da dort auch viele MS Windows Umsteiger vorhanden sind, ist sie sehr gut für Umsteiger geeignet.
TuxedoOS ist ein teilweise fortlaufend aktualisierte Distribution, die auf dem aktuellen Ubuntu LTS mit aktuellsten Linux Kernsystem basiert, deren KDE Desktop und Anwendungen aber sehr aktuell sind. Damit profitiert man von den aktuellsten Fehlerkorrekturen und Funktionen dieser Programme. - Für erfahrene Viel-Nutzer: openSUSE Slowroll mit KDE-Desktop (hier können auch andere Desktops wie GNOME und andere parallel nachinstalliert werden)
Diese "Deutsche" und schon sehr lange Verfügbare Distribution mit aktuellem Linux Kernsystem und Anwendungen ist insbesondere aufgrund seiner Aktualität für Neue PCs geeignet.
openSUSE Slowroll und Tumbleweed (welches noch etwas aktueller aber dadurch auch mal kleinere Probleme haben kann) wird bei uns im Verein überdurchschnittlich häufig verwendet. - Weitere Alternativen nur, wenn es dafür spezielle Gründe gibt! Hier kann dann nicht immer ein direkter Support von uns gewährleistet werden
Vorbereitung, Tipps und Tricks
Neuer Massenspeicher (Festplatte)
Um Probleme bei der Installation und vor allem um Datenverlust zu vermeiden, empfehle ich eine neue Festplatte für den relevanten PC oder Notebook zu besorgen. Als aktuell günstigste Preis- / Speichergröße würde ich eine 1-TB-Festplatte vorschlagen (Kosten: 60 - 100 €). Der Umbau sollte dann vor der Installation durchgeführt werden. Hierbei benötigt man etwas Erfahrung, weshalb es empfehlenswert ist, sich hier Unterstützung zu holen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, Kontakt zu einer lokalen Gruppe aufzunehmen, die eine so genannte Installationsparty durchführt.
Vorgehen:
- Mit dem in der Vorbereitung ermittelten Informationen, kann man auf der Support-Seite des Geräteherstellers heraussuchen, welcher Massenspeicher mit dem relevanten Gerät zusammenarbeiten kann
- Wichtig ist hier, vor allem darauf zu achten, dass man kurz vor dem Termin bestellt, damit man den Speicher noch tauschen kann (14 Tage Rückgaberecht auf Käufe im Internet)
- Sofern man sich das zutraut, kann auch ein Blick unter die "Haube" helfen, bei dem man auch gleich ein Bild des Massenspeichers machen kann
- Im Zweifelsfall können hier auch Bekannte oder wir als LUG-VS bei einem (Online-)Treffen helfen und weitere Tipps geben
- Es gibt verschiedene Festplattengrößen:
- HDD mit 3.5"
- SSD mit 2.5"
- M.2 SSD
- M.2 NVMe
- Bei älteren Notebooks, Laptops und Mini-PC wird in der Regel nur HDD oder SSD im 2.5" Format verwendet. Der Stecker und die Länge und Breite sind hier zwar standartisiert, allerdings gibt es Unterschiede in der Stärke. Deshalb sollte hier immer eine max. 7 mm starke SSD als Ersatz verwendet werden (die passt immer)
- Bei neueren Notebooks, Laptops und Mini-PCs wird je nach Alter eine M.2-SSD (B-Key = SATA-Interface) oder schon eine M.2-NVMe (M-Key = PCI-Interface) verwendet. Wenn der Stecker und die Abmessungen auch gleich sind, haben sie doch eine unterschiedliche Stecker-Kodierung (B oder M-Key). Man muss hier unbedingt das richtige Interface auswählen!
- M.2-SSD und NVMe gibt es in den Größen 22110, 2280, 2260, 2242 und 2230. Wobei die Zahl nach der 22 die Länge in Millimeter angibt. Nicht alle Geräte unterstützen alle Längen, auch wenn man meist kürzere immer einbauen kann, längere aber nicht!
Distribution-Download und Erstellung des Bootmediums; ISO-Datei auf Datenträger (USB-Stick, DVD) brennen
ToDo
- https://apps.kde.org/de/isoimagewriter/
- https://download.kde.org/Attic/isoimagewriter/1.0.0/isoimagewriter-1.0.0.exe
- https://github.com/FedoraQt/MediaWriter/releases/tag/5.2.3
Linux – jetzt wird es konkret
Von Bootmedium starten
Installation – hilfreiche Tipps
Was tun – falls es Probleme gibt
Erste Schritte
Schlusswort
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