Matrix-Bridge erstellen: Unterschied zwischen den Versionen
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− | <!-- Verbinde / bridge verschiedene Messenger mit einem Matrix-Account--> | + | <!--Verbinde / bridge verschiedene Messenger mit einem Matrix-Account--> |
− | ==Nutze auf Deinem Linux-Gerät mit nur einem Messenger (z.B. "Element" oder "SchildiChat" verschiedene Dienste, wie "Signal", "WhatsApp", "Telegram", etc. == | + | ==Nutze auf Deinem Linux-Gerät mit nur '''einem''' Messenger (z.B. "Element" oder "SchildiChat" '''verschiedene''' Dienste, wie "Signal", "WhatsApp", "Telegram", etc.== |
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===Danksagung=== | ===Danksagung=== | ||
Vielen Dank an "plocki", den wir regelmäßig auf unseren Online-Stammtischen antreffen dürfen und der hier das Technische beigetragen hat. Ich habe nur versucht, für Laien (wie mich!) das Ganze verständlich wiederzugeben ... | Vielen Dank an "plocki", den wir regelmäßig auf unseren Online-Stammtischen antreffen dürfen und der hier das Technische beigetragen hat. Ich habe nur versucht, für Laien (wie mich!) das Ganze verständlich wiederzugeben ... | ||
− | ==Problem== | + | ===Problem=== |
− | Auf jedem Smartphone laufen heute mehrere Messenger, wie die oben | + | Auf jedem Smartphone laufen heute mehrere Messenger, wie die schon oben Genannten. Das kann ganz schön nervig sein. Dazu kommt noch, dass Linux-Nutzer Signal oder andere Messenger eventuell auch auf dem Desktop-App und nicht nur als Web-Anwendung über den Browser nutzen wollen. Aber nicht alle Distributionen unterstützen die Anwendung "Signal" unter Linux offiziell. Und WhatsApp wird unter Linux als Desktop-App natürlich gar nicht angeboten ... |
− | ==Vision== | + | ===Vision=== |
− | Es wäre doch smart und cool, über nur einen Messenger | + | Es wäre doch smart und cool, über nur einen Messenger die Nachrichten verschiedener Messenger empfangen und versenden zu können! |
− | ==Einschränkungen== | + | ===Einschränkungen=== |
− | Vorneweg; das geht nur begrenzt, denn zum Beispiel "Threema" lässt sich einen dazu benötigten "Bot" teuer und auch mit jeder Nachrichtenübertragung bezahlen. | + | Vorneweg; das geht nur begrenzt, denn zum Beispiel "Threema" lässt sich einen dazu benötigten "Bot" teuer und auch mit jeder Nachrichtenübertragung bezahlen <ref>[https://threema.ch/de/gateway/products]</ref>. |
<br/> Und: Telefonieren und Sprachnachrichten der eingebundenen Messenger funktioniert noch nicht. | <br/> Und: Telefonieren und Sprachnachrichten der eingebundenen Messenger funktioniert noch nicht. | ||
− | <br/> Dennoch finden wir, dass sich die Kommunikation einfacher und übersichtlicher gestaltet und - vor allem, wenn man Nachrichten lieber auf einer '''''richtigen''''' Tastatur vor einem größeren Bildschirm schreiben möchte - das Einrichten einer solchen "Bridge" | + | <br/> Dennoch finden wir, dass sich die Kommunikation einfacher und übersichtlicher gestaltet und - vor allem, wenn man Nachrichten lieber auf einer '''''richtigen''''' Tastatur vor einem größeren Bildschirm schreiben möchte - das Einrichten einer solchen "Bridge" der Mühe wert ist. |
− | ==Vorgehen== | + | ===Vorgehen - das, was graphisch erledigt werden kann=== |
− | ===Zunächst einmal erstellen wir uns einen Matrix-Account (sofern nicht schon vorhanden):=== | + | ====Zunächst einmal erstellen wir uns einen Matrix-Account (sofern nicht schon vorhanden):==== |
− | + | Matrix, das bedeutet, die Server sind nicht zentral (die Daten aller Nutzer laufen über einen Server), sondern dezentral gehostet; also werden von möglichst '''vielen''' Instanzen betrieben. Das hilft bei der Sicherheit (kann das noch jemand etwas - an einem Beispiel? - ausführen???). Wir müssen uns also für eine der ca. 17.000.000 möglichen Instanzen entscheiden <ref>[https://www.heise.de/news/Matrix-2-0-Echtzeit-Kommunikationsprotokoll-verspricht-mehr-Leistung-9313769.html]</ref>. Sinnvoll ist, nicht ausgerechnet zu "matrix.org" zu gehen, denn bei dieser bekannten Instanz landen die allermeisten Neuankömmlinge (wie ich in der Vergangenheit auch); und das widerspricht eigentlich dem Grundgedanken, einen '''de'''-zentralen Messenger zu nutzen ... | |
− | + | =====Auswahl der Instanz "sp-codes.de"===== | |
− | + | Wir wählen daher einen qualitativ guten, aber nicht so stark besuchten Raum (Instanz), damit nicht alle User auf '''einem''' großen landen. Unsere Wahl fällt auf die Instanz von Samuel Philipp: (sp-codes.de) <ref>[https://sp-codes.de/de/services/matrix/]</ref>. Auf dieser Seite gibt es zwei Teile zum Thema Matrix. Im Teil eins wird beschrieben, wie man Teil der Matrix werden kann, wie man einen Matrix-Server auswählt, mit welcher App man sich mit einem Matrix-Server verbinden kann und - am Beispiel der App "Element" - wie man sich registriert und anmeldet und schließlich, wie man Kontakte hinzufügt. | |
− | + | Im zweiten Teil erfahren wir, wie man die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung aktiviert, eine Schlüsselsicherung erstellt und Kontakte verifiziert. Also bitte dort diese einzelnen Punkte nachlesen! | |
− | + | =====Wir registrieren uns===== | |
− | + | Unter "Konto anlegen" kann man auch wählen, unter welcher Instanz wir den Matrix-Account betreiben wollen. Vorgegeben ist schon "matrix.sp-codes.de"; das ist unsere Instanz. | |
− | + | Auf der sp-codes-Website klicken wir im oberen Bereich auf den Knopf ("Jetzt registrieren") <ref>[https://chat.sp-codes.de/#/register/]</ref>. Ein Popup (eigentlich ein Chat-Fenster) öffnet sich, in welchem wir ein Konto anlegen können. Dazu wählen wir einen Benutzernamen (in diesem Fall "lug-schulung") und lassen uns über den Firefox-Browser ein sicheres Passwort erstellen und bestätigen dieses. | |
− | + | : Das Feld "E-Mail-Adresse" ist optional, macht aber Sinn, falls man das Passwort vergessen sollte (ist im Firefox unter 'Einstellungen / Datenschutz und Sicherheit' ein Hauptpasswort hinterlegt, speichert er unser neu erstelltes Passwort automatisch). Befürchtet man, dass diese Mailadresse für Spam missbraucht werden könnte, kann man sich ja auch eine Mailadresse anlegen, welche wenig über einen aussagt und vor allem nur für Internetaktivitäten genutzt wird; die private oder geschäftliche gibt man zur Anmeldung auf Websites besser eh nie weiter! | |
− | + | : Danach klicken wir auf den Button unten, auf "Registrieren". Es poppt eine Meldung auf, dass wir eine Mail erhalten haben, mit welcher wir die Registrierung abschließen können (in ihr ist ein Link enthalten "Verify Your Email Address"), auf welchen wir drücken. Die Registrierung ist abgeschlossen und wir befinden uns nun in der grafischen Oberfläche des Matrix-Clienten; in unserem Fall haben wir "Element" gewählt. | |
− | $ sudo zypper in jq curl | + | |
− | installiert die erforderlichen Pakete | + | ===Vorgehen - es wird an der Konsole weiter gearbeitet=== |
− | + | Nun wird in der Konsole weitergearbeitet; es müssen die Anwendungen "cURL"<ref>[https://www.ionos.de/digitalguide/server/tools/einstieg-in-curl-in-linux/]</ref> und "iq"<ref>[https://www.selflinux.org/selflinux/html/tcpip04.html]</ref> installiert werden, ein Skript muss heruntergeladen werden und diesem Skript werden Rechte vergeben, damit es auch ausgeführt werden kann. Also: | |
− | $ wget https://plocki.org/get-access-token.sh | + | # Installation der Pakete "cURL" und "iq" (ich arbeite mit openSUSE Tumbleweed, also mit dem Paketmanager Zypper, welcher RPM-Pakete installiert; andere Distros arbeiten zum Beispiel mit dem Befehl "<apt-get install> [Paketname]" oder ähnlich). |
− | + | : Der Befehl: | |
− | chmod +x get-access-token.sh | + | [$] sudo zypper in jq curl |
− | + | : installiert die erforderlichen Pakete. Du kannst mit folgenden Befehlen auch kontrollieren, ob - und wenn - in welcher Version Sie in Deiner Distribution schon vorinstalliert sind: | |
− | ./get-access-token.sh | + | [$] curl -v |
+ | : und | ||
+ | [$] ip -V | ||
+ | |||
+ | : Andererseits würde sich die Konsole schon melden, falls Du versuchst, die Paket zu installieren, sie aber schon vorhanden sind ... | ||
+ | # Anschließend holen wir uns von plocki (oder, wenn Du jemanden anderen kennst, der das anbietet, dann gerne auch dort) das Skript zur Erzeugung der benötigten Access-Token-Datei: | ||
+ | [$] wget https://plocki.org/get-access-token.sh | ||
+ | # Nun werden dem heruntergeladenen Skript "get-access-token.sh" ausführbare Rechte vergeben: | ||
+ | [$] chmod +x get-access-token.sh | ||
+ | # Und wir führen das Skript aus (erzeugen also die Token-Datei): | ||
+ | [$]./get-access-token.sh |
Aktuelle Version vom 1. November 2023, 21:33 Uhr
Nutze auf Deinem Linux-Gerät mit nur einem Messenger (z.B. "Element" oder "SchildiChat" verschiedene Dienste, wie "Signal", "WhatsApp", "Telegram", etc.
Danksagung
Vielen Dank an "plocki", den wir regelmäßig auf unseren Online-Stammtischen antreffen dürfen und der hier das Technische beigetragen hat. Ich habe nur versucht, für Laien (wie mich!) das Ganze verständlich wiederzugeben ...
Problem
Auf jedem Smartphone laufen heute mehrere Messenger, wie die schon oben Genannten. Das kann ganz schön nervig sein. Dazu kommt noch, dass Linux-Nutzer Signal oder andere Messenger eventuell auch auf dem Desktop-App und nicht nur als Web-Anwendung über den Browser nutzen wollen. Aber nicht alle Distributionen unterstützen die Anwendung "Signal" unter Linux offiziell. Und WhatsApp wird unter Linux als Desktop-App natürlich gar nicht angeboten ...
Vision
Es wäre doch smart und cool, über nur einen Messenger die Nachrichten verschiedener Messenger empfangen und versenden zu können!
Einschränkungen
Vorneweg; das geht nur begrenzt, denn zum Beispiel "Threema" lässt sich einen dazu benötigten "Bot" teuer und auch mit jeder Nachrichtenübertragung bezahlen [1].
Und: Telefonieren und Sprachnachrichten der eingebundenen Messenger funktioniert noch nicht.
Dennoch finden wir, dass sich die Kommunikation einfacher und übersichtlicher gestaltet und - vor allem, wenn man Nachrichten lieber auf einer richtigen Tastatur vor einem größeren Bildschirm schreiben möchte - das Einrichten einer solchen "Bridge" der Mühe wert ist.
Vorgehen - das, was graphisch erledigt werden kann
Zunächst einmal erstellen wir uns einen Matrix-Account (sofern nicht schon vorhanden):
Matrix, das bedeutet, die Server sind nicht zentral (die Daten aller Nutzer laufen über einen Server), sondern dezentral gehostet; also werden von möglichst vielen Instanzen betrieben. Das hilft bei der Sicherheit (kann das noch jemand etwas - an einem Beispiel? - ausführen???). Wir müssen uns also für eine der ca. 17.000.000 möglichen Instanzen entscheiden [2]. Sinnvoll ist, nicht ausgerechnet zu "matrix.org" zu gehen, denn bei dieser bekannten Instanz landen die allermeisten Neuankömmlinge (wie ich in der Vergangenheit auch); und das widerspricht eigentlich dem Grundgedanken, einen de-zentralen Messenger zu nutzen ...
Auswahl der Instanz "sp-codes.de"
Wir wählen daher einen qualitativ guten, aber nicht so stark besuchten Raum (Instanz), damit nicht alle User auf einem großen landen. Unsere Wahl fällt auf die Instanz von Samuel Philipp: (sp-codes.de) [3]. Auf dieser Seite gibt es zwei Teile zum Thema Matrix. Im Teil eins wird beschrieben, wie man Teil der Matrix werden kann, wie man einen Matrix-Server auswählt, mit welcher App man sich mit einem Matrix-Server verbinden kann und - am Beispiel der App "Element" - wie man sich registriert und anmeldet und schließlich, wie man Kontakte hinzufügt. Im zweiten Teil erfahren wir, wie man die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung aktiviert, eine Schlüsselsicherung erstellt und Kontakte verifiziert. Also bitte dort diese einzelnen Punkte nachlesen!
Wir registrieren uns
Unter "Konto anlegen" kann man auch wählen, unter welcher Instanz wir den Matrix-Account betreiben wollen. Vorgegeben ist schon "matrix.sp-codes.de"; das ist unsere Instanz. Auf der sp-codes-Website klicken wir im oberen Bereich auf den Knopf ("Jetzt registrieren") [4]. Ein Popup (eigentlich ein Chat-Fenster) öffnet sich, in welchem wir ein Konto anlegen können. Dazu wählen wir einen Benutzernamen (in diesem Fall "lug-schulung") und lassen uns über den Firefox-Browser ein sicheres Passwort erstellen und bestätigen dieses.
- Das Feld "E-Mail-Adresse" ist optional, macht aber Sinn, falls man das Passwort vergessen sollte (ist im Firefox unter 'Einstellungen / Datenschutz und Sicherheit' ein Hauptpasswort hinterlegt, speichert er unser neu erstelltes Passwort automatisch). Befürchtet man, dass diese Mailadresse für Spam missbraucht werden könnte, kann man sich ja auch eine Mailadresse anlegen, welche wenig über einen aussagt und vor allem nur für Internetaktivitäten genutzt wird; die private oder geschäftliche gibt man zur Anmeldung auf Websites besser eh nie weiter!
- Danach klicken wir auf den Button unten, auf "Registrieren". Es poppt eine Meldung auf, dass wir eine Mail erhalten haben, mit welcher wir die Registrierung abschließen können (in ihr ist ein Link enthalten "Verify Your Email Address"), auf welchen wir drücken. Die Registrierung ist abgeschlossen und wir befinden uns nun in der grafischen Oberfläche des Matrix-Clienten; in unserem Fall haben wir "Element" gewählt.
Vorgehen - es wird an der Konsole weiter gearbeitet
Nun wird in der Konsole weitergearbeitet; es müssen die Anwendungen "cURL"[5] und "iq"[6] installiert werden, ein Skript muss heruntergeladen werden und diesem Skript werden Rechte vergeben, damit es auch ausgeführt werden kann. Also:
- Installation der Pakete "cURL" und "iq" (ich arbeite mit openSUSE Tumbleweed, also mit dem Paketmanager Zypper, welcher RPM-Pakete installiert; andere Distros arbeiten zum Beispiel mit dem Befehl "<apt-get install> [Paketname]" oder ähnlich).
- Der Befehl:
[$] sudo zypper in jq curl
- installiert die erforderlichen Pakete. Du kannst mit folgenden Befehlen auch kontrollieren, ob - und wenn - in welcher Version Sie in Deiner Distribution schon vorinstalliert sind:
[$] curl -v
- und
[$] ip -V
- Andererseits würde sich die Konsole schon melden, falls Du versuchst, die Paket zu installieren, sie aber schon vorhanden sind ...
- Anschließend holen wir uns von plocki (oder, wenn Du jemanden anderen kennst, der das anbietet, dann gerne auch dort) das Skript zur Erzeugung der benötigten Access-Token-Datei:
[$] wget https://plocki.org/get-access-token.sh
- Nun werden dem heruntergeladenen Skript "get-access-token.sh" ausführbare Rechte vergeben:
[$] chmod +x get-access-token.sh
- Und wir führen das Skript aus (erzeugen also die Token-Datei):
[$]./get-access-token.sh