Mini-HowTos
Die so genannte Shell ist das Linux-Textinterface, welches durch Eingabe von Befehlen den Linux-PC steuern kann. Hier findet sich eine Sammlung von Befehlen, die sich in der Linux Shell verwenden lassen, um Aufgaben zu vereinfachen, oder aber einfach per Markieren und Kopieren (manchmal mit kleinen Anpassungen,- z.B. bei Variablen wie Dateinamen, etc.) verwendbar sind.
Es gibt, wie häufig unter Linux, mehrere Möglichkeiten in eine Konsole zu wechseln. Zum einen bieten die meisten Linux-Desktop-Oberflächen ein Programm an, das sich wie ein Fenster öffnet und in welches dann die Befehle eingegeben werden können. Man findet es zum Beispiel, indem man in der Programmliste nach einem Programm mit der Bezeichnung "Terminal", "Konsole", "XTerm" oder ähnlichem sucht. Meistens kann man die Suche durch Eingabe der Bezeichnungen in dem geöffneten Menü eingrenzen.
Zum anderen kann man auch ganz in eine so genannte Konsole wechseln, die dann den ganzen Bildschirm füllt. Tatsächlich meldet man sich in diesem Fall vorläufig vom Fenstermanager ab, so dass man nur noch über Textbefehle, nicht aber per Maus (grafisch) auf das Betriebssystem zugreifen kann. Das kann besonders dann hilfreich sein, wenn der Desktop nicht mehr bedienbar, oder erst gar nicht angeboten wird (z. B. auf Servern). Diese Konsole kann man mit der Tastenkombination <Strg>+<Alt>+<F1> für die erste "Haupt"-Konsole bis - je nach der verwendeten Distribution - <Strg>+<Alt>+<F4> bis <Strg>+<Alt>+<F6>) erreichen. Dabei sind die so genannten "Control"-Taste (=Ctrl - auf einer deutschen Tastatur meist mit dem Aufdruck "Strg" versehen), die "Alternate"-Taste (auf einer deutschen Tastatur meist mit dem Aufdruck "Alt" versehen) und eine der "Funktionstasten" "F1" bis "F12" gleichzeitig zu betätigen. Dabei drückt man zuerst die "Strg"-Taste, hält diese weiterhin gedrückt und drückt dann zusätzlich noch die (oben beschriebenen) erforderlichen Tasten, bis der Bildschirm einen in der Regel schwarzen Hintergrund mit weisser Schrift zum Benutzer-"Login" auffordert. Dort muss man dann seinen eingestellten Benutzernamen, gefolgt von der "Enter"- oder "Return"-Taste eingeben. Anschliessend wird man in der Regel aufgefordert, das dazugehörige Passwort einzugeben. Die Eingabe des Passwortes ist "unsichtbar", man sieht also nicht, dass getippt wird; auch keine Punkte oder sonstigen Platzhalter. Um die Textkonsole wieder zu verlassen, wendet man folgende Tastenkombination an: <Strg>+<Alt>+<F5> bzw. je nach Distribution F6, F7 oder sogar F8. Bei Notebooks oder kompakten Tastaturen ist es möglich, dass die Funktionstasten mit einer speziellen Taste erst aktiviert werden muss. Auf deutschen Tastaturen handelt es sich bei dieser Funktionstaste um die "fn"-Taste, welche sich in der Regel links der Leertaste und rechts der linken "Strg"-Taste findet (das kann von Hersteller zu Hersteller aber varieren. Ob die "F"-Tasten (ganz oben über den Zahlen) diese zusätzliche Funktionstaste benötigen, sieht man meist an einer farblichen Hervorhebung der Funktionstasten und der Steuertaste. Um in die Textkonsole zu gelangen muss dann zusätzlich noch die "fn"-Funktionstaste gedrückt werden, also z. B. <Strg>+<Alt>+<fn>+<F1>. Um zurück in die grafische Oberfläche zu wechseln muss dann die Tastenkombination <Strg>+<Alt>+<fn>+<F5> (bzw. <F6>, <F7> oder sogar <F8> angewendet werden.
Referenzen:
Auf der Seite Nützliche Scripte finden sich einige Links zu BASH Einführungen
Anmerkung:
Bitte Leerzeichen und Formatierungen beachten, diese können entscheidende Unterschiede machen, so dass der Befehl nicht so funktioniert wie man es erwartet.
Dateisystem
- Platzbedarf eines Verzeichnisses inklusive aller Unterverzeichnisse anzeigen:
$du -hs # Dateien / Verzeichnisse mit größtem Platzbedarf zuerst anzeigen: $du -hs .* * | sort -h
- Den freien sowie belegten Platz auf allen gemounteten Partitionen anzeigen:
$df -h
- Eine gut lesbare Anzeige aller Inhalte eines Verzeichnisses mit allen Infos (die neueste Datei am Ende der Ausgabe):
$ls -altrh
- Ein CD-ROM-Image mit dd erstellen:
$dd if=/dev/cdrom of=/tmp/datei.iso
- eine kürzere Alternative:
$cat /dev/cdrom > /tmp/datei.iso
- dd-Fortschritt erfragen (wobei Prozess-Id die Prozess-Id des laufeneden dd-Prozesses ist):
$kill -SIGUSR1 Prozess-Id
- Als Alternative kann auch pv verwendet werden (zeigt Fortschritt an):
pv < /dev/cdrom > /tmp/datei.iso
- dd-Fortschritt erfragen (aller zur Zeit laufenden dd-Prozesse):
$kill -SIGUSR1 $(pidof dd)
- Ein CD-ROM-Image mit dd erstellen (dito mit einer Art Statusanzeige):
$dd if=/dev/cdrom of=/tmp/datei.iso & $watch -n 1 "ls -l /tmp/datei.iso"
- Die erste Partition der ersten Platte als komprimiertes Image mit bzip sichern:
dd if=/dev/hda1 | bzip2 -9 > /tmp/partition_image.bzip2
- Das MBR der ersten Platte (unkomprimiert) sichern (Größe ist immer 512byte * count=1):
dd if=/dev/hda of=~/hda.mbr bs=512 count=1
- Die Partitionstabelle der ersten Platte (unkomprimiert) sichern:
sfdisk -d /dev/hda > ~/hda.pt
- Die Partitionstabelle der ersten Platte wiederherstellen (siehe auch auf Linux Für Alle bzw. LinuxPedia):
sfdisk /dev/hda < ~/hda.pt
- Eine Image-Datei /tmp/datei.iso ins Dateisystem an die Stelle /mnt/isofiles mounten:
$mount -o loop /tmp/datei.iso /mnt/isofiles
- Eine Image-Datei /tmp/datei.iso ins Dateisystem an die Stelle /mnt/isofiles mounten (dito dauerhaft):
$echo -e "\n#/tmp/datei.iso an /mnt/isofiles mounten\n/tmp/datei.iso /mnt/isofiles iso9660 ro,loop 0 0" >> /etc/fstab $mount /mnt/isofiles
- Einen Text z.B. in allen *.html Dateien ab dem aktuellen Verzeichnis und allen Unterverzeichnissen zu ersetzten (hier wird der Text <Zu ersetzender Text> durch den Text <Neuer Text> ersetzt:
$find . -iname "*.html" -exec sed -i -e "s/<Zu ersetzender Text>/<Neuer Text>/g" {} \;
- Die Partitionstabellen aller vorhandener Platten anzeigen:
fdisk -l
- Die Partitionstabelle (hier als Beispiel von sdb) bearbeiten:
fdisk /dev/sdb
- Eine Partition (hier als Beispiel sdb) mit ext4 formatieren:
mkfs.ext4 /dev/sdb
- Die erstellte Tabelle (hier als Beispiel sdb) dem Linux-Kernel bekannt machen (siehe auch Beschreibung im UbuntuUsers Wiki):
partprobe /dev/sdb
Screen
Möchte man per remote auf einen anderen Liunx-PC lange laufende Prozesse starten, sollte man sich an der Konsole wieder abmelden können. Dieses kann man mit dem Befehl screen machen.
- Einen Prozess mit Namen image im Hintergrund starten:
screen -d -m -S image
- Prozesse auflisten:
screen -list
- In den Prozess image wechseln:
screen -r image
- Alternativ kann man auch in die Prozess-ID welche screen -list liefert wechseln (z.B. There is a screen on: 19215.image (detached)):
screen -r 19215
- Aus einem screen-Hintergrund-Prozess wieder auf die Kommandozeile zurück wechseln (z.B. um sich dort per remote wieder abzumelden):
Strg+A gefolgt von Strg+D
Anmerkung:
Auf der deutschen Tastatur reden wir von der Strg-Taste (=Steuerung); auf englischen Tastaturen heißt diese Ctrl-Taste (=Control, also auch Steuerung auf Deutsch)
Hardware
- Anzeige der gefundenen USB-Devices (evtl. nur als root möglich, bzw. Pfad mit angeben):
$lsusb -v
- Anzeige der gefundenen PCI-Devices:
$lspci -v
- Stromsparfunktionen automatisch optimieren (evtl. muss das Programm "powertop" vorher mit der Linux Paketverwaltung bzw. der Softwareverwaltung installiert werden) (Beschreibung auf Heise bzw.UbuntuUsers):
sudo powertop --auto-tune
- Stromsparfunktionen kontrollieren und Systemleistung verifizieren. Nun öffnet sich eine Textoberfläche. Durch die Spalten der im Textmodus angezeigten Tabelle kann mit der TAB-Taste "geblättert" werden. Am unteren Rand der Tabelle finden sich weitere Hinweise zur textbasierten Bedienung, welche sich je nach Positionierung durch die "TAB"-Taste ändern können. Die TAB"-Taste findet sich über der Festelltaste für Großschreibung links auf der Tastatur:
sudo powertop
Netzwerk
- Netzwerkkarte von Hand die neue IP Adresse 192.168.0.2 zuordnen und das default Gateway mit IP 192.168.0.1 setzen:
$ifconfig eth0 192.168.0.2 netmask 255.255.255.0 broadcast 192.168.0.255 up $route add default gw 192.168.0.1
- Das Default-Gateway ändern:
$route del default $route add default gw 192.168.0.99 (neue gateway ip)
- Einen Nameserver gibt man in /etc/resolv.conf an:
$nameserver 192.168.0.1
- Den Weg eines Datenpakets im Netzwerk ansehen (iam Beispiel der domain web.de):
$traceroute web.de
- Komplette Websites lokal auf den Rechner in das aktuelle Verzeichnis laden:
$wget -r http://www.homepage.de
- Eine (grosse) Datei lokal auf den Rechner in das aktuelle Verzeichnis laden. Download fortsetzen [falls abgebrochen (timeout) und dies unterstützt wird]:
$wget -c ftp://www.homepage.de/grosse-datei.tgz
- Meist will man nicht die komplette Website (Achtung! das kann sehr, sehr viel sein ...), sondern nur eine bestimmte Seite inklusive der verwendeten Bilder. Dann gibt man die Suchtiefe mit -l an:
$wget -r -l 1 http://www.homepage.de
- Weitere nützliche Tips zum rekursiven Herunterladen via wget findet sich beim Linux-Community - Tipp der Woche
- Das /home Verzeichnis des Quellrechners (rekursiv) über eine SSH-Verbindung auf den Ziel-Rechner name.zielrechner.local in das Verzeichnis /datengrab und den Dateinamen "home_2007-03-23.tgz" (wenn das Datum des Quellrechners auf den 23.03.2007 steht) speichern. Lautet das Datum aktueller, ist das Datum natürlich anzupassen:
$tar czv /home | ssh name.zielrechner.local "cat > /datengrab/home_$(date +%F).tgz"
- Sollte mal z.B. der Displaymanager nicht mehr richtig funktionieren oder sonst der (grafische) Login nicht funktionieren, kann man dem Kernel auch die Anweisung erteilen, eine andere Shell zu starten. Dazu muss man dann z.B. beim Booten den GRUB durch einmaliges Drücken der <ESC>-Taste in den Textmodus wechseln und dort mit der <E>-Taste die angewählte Taste editieren. Hängt man an das Ende der Kernel- Zeile mit vmlinuz' den Parameter
init=/bin/sh
, bzw. wenn man die Bash verwenden möchte ebeninit=/bin/bash
, so bootet Linux auf diese Shell (ohne Abfrage des root-Passwortes). Anschliessend kann man mit der <ENTER>-Taste wieder in die Übersicht zurück wechseln und abschliessend mit der <b>-Taste den geänderten Bootablauf booten.
- Aufbau eines Servers für ein Heimnetz (Debian Basiert) findet Ihr hier:
Automatisierung mit UDEV Regeln
Möchte man beim Anstecken von neuer Hardware wie z.B. einen USB Datenträger, automatisch eine Aktion starten, so kann man dass ganz einfach mit einem modernen Linux durch Definition einer so genannten UDEV-Regel tun.
Grobes Vorgehen
- mit
lsusb
bekommt ihr raus, wie das Device (Device = Datenträger) heisst - Herausfinden der Daten des eingestöpselten Gerätes (hier im Beispiel sdb1) auch mit:
udevadm info -a -p $(udevadm info -q path -n /dev/sdb1)
- in der richtigen Sektion, nämlich da, wo auch die idVendor steht, die Daten zu idVendor und idProduct zupfen
- dann
/etc/init.d/udev restart
- das UDEV-Log-Level kann man ändern über:
control --log-priority=info
- Regel-file:
/etc/udev/rules.d/85-my_rule.rules
mit dem bevorzugten Editor öffnen (z.B. mit joe, kate, ...) - Regel in der Datei eintragen
ACTION=="add", ATTRS{idVendor}=="0480", ATTRS{idProduct}=="a208", RUN+="/usr/local/bin/my_script"
- Nun wird beim Erkennen des Herstellergerätes 0480 mit der Produkt-Id a208 das script /usr/local/bin/my_script gestartet (mehr zu Skripten findet Ihr im Artikel Nützliche Skripte)
Siehe auch
- UDEV Beschreibung auf Wikipedia
- UDEV Beschreibung auf UbutuUsers.de
- UDEV Beschreibung auf SuSE.com
Scripte
Die oben genannten Befehle, kann man auch in einer Datei zusammenfassen und nach dem Setzen des "Execute"-Attributs als so genanntes Script ausführen. Hier finden sich einige Nützliche Skripte.
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